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Feige

Aktualisiert: 14. Okt. 2023

ficus carica


Lebensraum: Zwischen Felsen, in Wäldern und Gebüschen auf heissen, trockenen Böden.

Hauptblütezeit: Juni-September (Blüte ist im Inneren der Frucht!)

Erntezeit: Juli bis Oktober

Wuchs: 5–8 Meter

Essbare Teile: Früchte frisch oder getrocknet, Saft

Gefahren: Der Saft kann zu schweren Augenreizungen führen.


Exemplare auf Son Selva: 4




Der Feigenbaum ist im Mittelmeerraum sowie in West- und Südasien beheimatet. Er wird seit dem Altertum kultiviert und ist heute in der ganzen Welt verbreitet. Am meisten faszinieren mich das seltsame Bestäubungssystem, welches Feigen in Synergie mit der Feigenwespe haben. Da sich die Feigenblüten im inneren der Früchte befinden, werden sie durch spezielle Feigenwespen bestäubt, die dafür ins innere der Frucht kriechen müssen und dabei oft ihr Leben lassen. Im Gegenzug haben sie dafür ein bequemes Nest für ihren Nachwuchs. Der Prozess ist viel zu kompliziert, als dass ich es erklären könnte, aber wenn du dich für Biologie interessierst, kannst du das hier nachlesen. Im Gegensatz zu anderen Feigenarten muss der Ficus carica nicht immer von einer Wespe oder einem anderen Baum bestäubt werden, kann aber von der Feigenwespe bestäubt werden, um Samen zu produzieren.


Feigen sind sehr einfach im Unterhalt. Sie kommen mit wenig Nährstoffen zurecht, ist trockenheitsresistent und ihre riesigen Blätter spenden uns und den kleineren Pflanzen im Waldgarten Schatten. Sie muss nur selten geschnitten werden und fühlt sich im mediterranen Klima sehr wohl.


Wir haben in Son Selva einen alten Feigenbaum, zwei wilde Feigen und einen frisch gepflanzten. Der alte Baum ist in einem ziemlich schlechten Zustand und wir haben letztes Jahr nur 3 Früchte geerntet. Aber er sieht diesen Sommer schon viel besser aus und wir sehen mindestens 10 Mal mehr Früchte reifen.


Unser einziger alter Feigenbaum hat in unserem ersten Jahr (2022) nur drei Früchte getragen. Aber er sieht jetzt schon viel besser aus.



Medizinische Verwendung:


Die Früchte enthalten wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente und haben positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Vor allem die verdauungsfördernde Wirkung der Feige wird häufig genutzt.


Ein Sud aus den Blättern wirkt magenstärkend. Die Blätter werden auch in kochendes Wasser gegeben und als Dampfbad bei schmerzhaften oder geschwollenen Hämorrhoiden verwendet. Der Milchsaft aus den Stängeln wird zur Behandlung von Hühneraugen, Warzen und Hämorrhoiden verwendet. Er hat auch eine schmerzlindernde Wirkung bei Insektenstichen und -bissen. Die Früchte wirken leicht abführend, entblähend, verdauungsfördernd und schärfend. Die unreifen grünen Früchte werden mit anderen Nahrungsmitteln gekocht und wirken galaktogen und tonisierend. Die gerösteten Früchte sind erweichend und werden als Umschlag bei der Behandlung von Gummibläschen, Zahnabszessen usw. verwendet. Der aus den Früchten hergestellte Feigensirup ist ein bekanntes und wirksames sanftes Abführmittel, das auch für junge und sehr alte Menschen geeignet ist. Eine Abkochung aus den jungen Zweigen ist ein ausgezeichnetes Brustmittel. Die Pflanze hat krebshemmende Eigenschaften.



Bedeutung, Literatur und Mythos


In Indien wird der Feigenbaum (aśvattha) verehrt und ist einer der schönsten und höchsten Bäume. In Kapitel 10 der Bhagavad Gita steht: „[… Vers 26:] Von allen Bäumen bin Ich der heilige Feigenbaum…“


Im antiken Griechenland war die Feige mit aphrodisischen Eigenschaften besetzt. Sie war dem Gott Dionysos geheiligt. Bilder des Gottes wurden daher oft aus Feigenholz geschnitzt, auch die grossen Phalli für die Dionysos-Prozessionen, über die sich schon Heraklit entrüstete.

Bei den antiken Römern war der Feigenbaum überwiegend positiv besetzt. Aus dem Holz schnitzte man Figuren des Gottes Priapus, u. a. des Beschützers der Feigen. Wie auch in der Bibel und bei den Griechen hatte die Feige auch eine sexuelle Bedeutung.






Vertreibung aus dem Paradies; Adam und Eva mit Feigenblatt. Byzantinisches Goldgrund-Mosaik in der Kathedrale Santa Maria Nuova, Monreale, Provinz Palermo, Sizilien.





Die Feige ist die erste namentlich erwähnte Pflanze in der Bibel und auch die einzige namentlich erwähnte des Garten Eden. Nachdem Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten, wurden sie sich ihrer Nacktheit bewusst: Sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz (Genesis 3,7). Die Feige ist auch der klassische Fruchtbaum der Bibel, wird sie doch 38-mal erwähnt.


Quelle: Wikipedia

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